Das beste und einfachste Beispiel dafür finden wir in unserem täglichen Leben: Trinken. Das Lieblingsgetränk der Deutschen nach Kaffee ist Wasser. Schon als kleines Kind lernt man, wie wichtig es ist, viel Wasser zu trinken, um gesund zu bleiben. Und der Durchschnittsdeutsche ist super im Wasser trinken. Pro Kopf konsumieren wir 142l abgefülltes Wasser im Jahr. Hochgerechnet sind das 11.5 Milliarden Liter für die gesamte Nation. Damit könnte das Olympiastadion in Berlin 9x gefüllt werden. Trotzdem sind diese Zahlen nicht nur positiv. Das Problem ist, dass hierbei abgefülltes Wasser gemeint ist, welches aus den täglich 33 Mio. Plastikflaschen kommt, die wir nutzen. Dabei ist der Handel mit Wasser eine der größten Marketingtricks unseres Jahrhunderts. Große Unternehmen werben mit der Reinheit ihres Wassers und wie gesund dieses doch für uns ist. In Deutschland können wir uns jedoch glücklich schätzen, denn abgefülltes Wasser ist nicht notwendig. Das Leitungswasser wird in Deutschland strenger kontrolliert, als das Wasser, welches es im Supermarkt zu kaufen gibt. Das Wasser aus der Leitung wird in dem Moment überprüft, in dem es aus dem Hahn kommt. Abgefülltes Wasser hingegen wird kontrolliert bevor es in die Flasche abgefüllt wird. Alle Schadstoffe, welche beim Abfüllen oder durch die Plastikflasche ansich hinzukommen, bleiben unbeachtet. Dazu kommt, dass Leitungswasser 250x günstiger ist als abgefülltes Wasser! Schon mal zwei gute Gründe, aber viel wichtiger ist wohlder Aspekt der Umweltverschmutzung. Plastik bringt viele Probleme mit sich. Diese fangen bereits bei der Herstellung an. Um eine Plastikflasche herzustellen, werden eine erstaunliche Menge an knappen Ressourcen wie Erdöl, Kohle und Wasser benötigt. Nach der Nutzung werden in Deutschland 93% der Flaschen zwar recycelt, aber nur 25% werden verwendet, um neue Flaschen herzustellen. Der Rest wird zu Plastikflakes verarbeitet und anschließend zu Gartenmöbeln oder Plastiktüten verarbeitet. Diese Produkte werden wiederum nicht mehr recycelt und landen anschließend in einer Müllverbrennungsanlage oder auf der Mülldeponie. Wenn Plastik verbrennt, werden giftige Gase freigesetzt, die nicht nur uns Menschen, sondern auch dem Ozonloch schaden. Plastik benötigt über 1.000 Jahre bis es biologisch zersetzt ist. In der Zeit sickern auf der Mülldeponie schädliche Stoffe in den Boden und damit auch in das Grundwasser. Und der Rest der Plastikflaschen endet im Meer.
Dieser kurze Überblick zeigt, dass Plastikflaschen nicht nur schlecht für unsere Umwelt sind, sondern auch für uns selber. Dabei ist es einfach im Alltag auf Alternativen umzusteigen. Initiativen wie Refill Hamburg machen einem das Ganze sogar noch einfacher. Auf der Internetseite kann eingesehen werden, welche Restaurants und Einrichtungen Leitungswasser zum Abfüllen anbieten. Mehr Informationen und Fakten zum Thema Plastikflaschen bietet diese Infografik. Also vergessen Sie das nervige Geschleppe von Plastikflaschen, investieren Sie lieber in eine persönliche Mehrwegflasche und helfen Sie jeden Tag, unseren Planeten ein kleines bisschen besser zu machen!